„REALice“ – Besseres Eis für Kunsteisbahnen
Wie kann man robusteres Eis für Kunsteisbahnen und Eishockeystadien erzeugen? Eis, das weniger anfällig für die Bildung von Rissen ist, das höhere Außentemperaturen verträgt, auf dem man schneller läuft und welches außerdem durchsichtiger ist (damit man z. B. die darunter markierten Linien und Werbebotschaften länger klar erkennen kann)?
Antwort: Mit Wasser, das nach Schauberger-Prinzipien „behandelt“ worden ist.
Das System mit dem Namen „REALice“ ist vom schwedischen Betrieb „watreco“ entwickelt worden. Dieser hat sich als Start-Up des Ökologie-Instituts IET in Malmö etabliert. Also jener Gruppe von Aktivisten und Praktikern, die sich infolge des Umweltengagements und der Schauberger-Forschung Olof Alexanderssons vor der Jahrtausendwende in Südschweden gebildet hat.
REALice ist eine Anwendung der „Vortex Process Technology“. Dabei wird Leitungswasser in einem leicht zu installierenden Wirbelrohr (Vortex Generator) in Rotation versetzt (schaubergerisch eingewirbelt) und als Folge davon u. a. entgast. Somit wird das Wasser dichter und durch die Einwirbelung offensichtlich bereiter, sich kristallin zu organisieren. Auf die Eisfläche aufgebracht, leitet es die Kälte der darunter befindlichen Kühlschlangen besser, da die störenden Gasbläschen (schlechte Wärmeleiter) eliminiert wurden. Das Eis wird besonders klar und robust.
Da das Wasser schneller friert, braucht man erheblich weniger Energie für den Kühlprozess, was zu deutlicher Reduzierung der Betriebskosten führt. REALice ist zudem ein umweltfreundliches Verfahren, da man keine der sonst üblichen Chemikalien einsetzen muss.
Details und weitere Anwendungen der “Vortex Process Technology” siehe: www.watreco.com
Präparieren von Schipisten
Schipisten müssen heutzutage hohen Anforderungen genügen, besonders im alpinen Schirennsport. Sie sind aber auch im Freizeitbereich besonderen Beanspruchungen durch die Nutzung moderner Schifahrtechniken wie dem „Carven“ oder der extremen Entwicklung beim Snowboarden ausgesetzt.
Bislang wurden die Schneedecken mit Wasser oberflächenbewässert. Hierbei dringt das meist ungleichmäßig aufgebrachte Wasser in die Schneeoberfläche ein und beginnt dabei von oben her zu vereisen. Es entsteht eine Eiskruste von meist geringer Stärke, die für den „normalen“ Skisportler ungeeignet ist.
Im Schirennsport setzte (und setzt man mitunter immer noch) so genannten Schneezement ein, der die oberflächliche Vereisung durch chemische Reaktionen verstärken sollte. Derartige Methoden führen jedoch dazu, dass nach einer gewissen Anzahl von Rennläufern die Piste „bricht“, dass also die dünne Eisschicht besonders im Bereich der Torstangen abgeschabt und/oder von den scharfen Stahlkanten regelrecht aufgeschnitten wird. Zum Vorschein kommt der weiche Schnee und es bilden sich tiefe Wannen. Läufer mit höheren Startnummern haben keine Chance, noch halbwegs akzeptable Laufzeiten zu erzielen. Außerdem schädigt der exzessive Einsatz der chemischen Hilfsmittel (ähnlich Kunstdünger) den darunter befindlichen Boden, das Mikroleben in selbigem und damit auch das Grund- und Quellwasser. Ein Widerspruch zu den Bemühungen der biologisch arbeitenden Bergbauern, in deren Gebieten die Schipisten angelegt worden sind.
Der österreichische Erfinder und Tüftler Christian Steinbach aus Oberndorf nahe Kitzbühel hat eine neue und umweltschonende Methode entwickelt, Schipisten zu präparieren. Dabei verwendet er Rohre (Steinbach nennt sie Balken), welche über Schlauchleitungen an Hydranten oder an die Wasserversorgung für die Schneekanonen angeschlossen werden. In den Rohren wird das eingeleitete Wasser nach Viktor Schaubergers Prinzipien eingewirbelt. Es tritt dann aus kleinen Düsen aus, welche wenige Zentimeter voneinander entfernt am Balken angebracht sind, wobei das Wasser auf unkonventionelle Art nochmals eingerollt wird. Der Balken mit den durchschnittlich 50 Düsen an der Unterseite wird lediglich auf die zu präparierende Schneedecke aufgesetzt. Das aus den Düsen kommende Wasser schraubt sich wie ein Drillbohrer in den Schnee hinein, und das bis zu 30 cm Tiefe. Durch die Kapillarwirkung des Schnees wandert es langsam nach oben. Der durch das eingespritzte Wasser entstandene winzige Kanal funktioniert ähnlich einem Kamin und unterstützt die Verdunstung und somit das Entstehen von Verdunstungskälte. Im Gegensatz zur Oberflächenbewässerung härtet die Piste mit dem Sprühbalkensystem von unten nach oben durch und das gleichmäßig auf allen Pistenteilen. Die Oberfläche der Skipiste hingegen bleibt weitgehend trocken und vereist dadurch nicht.
Verschiedene Parameter wie Schnee- und Außentemperatur oder Schnee- und Luftfeuchtigkeit werden berücksichtigt. Daraus ergibt sich zum Beispiel, mit welchem Druck das Wasser in den Balken eingespeist werden muss. Damit kann man auch die gewünschte Härte der Piste genau bestimmen.
Es ist keine zusätzliche Behandlung vor oder nach dem Sprühbalkeneinsatz notwendig, dadurch wird eine Kostenverminderung von mindestens 50% erreicht. Die Piste ist auch resistenter gegen die höhere mechanische Beanspruchung der Carvingskier (sie „bricht“ nicht) und ist widerstandfähiger gegen Witterungseinflüsse wie Wärmeeinbrüche, Sonnenbestrahlung oder Regen.
Und noch ein Vorteil: sieht man im Sommer an den „verbrannten“ Wiesenstreifen noch nach Monaten genau, wo im Winter eine Schipiste mittels Chemie präpariert worden ist, so schlängelt sich dort, wo der Sprühbalken nach Viktor Schauberger eingewirbeltes und somit belebtes Wasser aufgebracht hat, ein tief-grünes Band. Ein Zeichen, dass die Steinbach-Methode der Natur nicht schadet sondern sie vielmehr unterstützt.
Die Vorteile der Methode wird auch bei sommerlichen Einsätzen des ähnlich konzipierten Injektionsbalkens von Christian Steinbach genutzt, etwa bei der Behandlung von Rasen in Sportstadien oder auf Golfplätzen, wobei unter anderem auch zusätzlich so genannte Effektive Mikroorganismen in den Boden eingebracht werden können.
Details siehe: www.steinbach-alpin.com
„Streif-Teppich für Abfahrtsberg“
Artikel aus der Tagespresse im Vorfeld der Olympischen Winterspiele 2006
Von Josef Metzger, erschienen in der Wiener Tageszeitung „Die Presse“ am 07.02.2006
SESTRIERE. Wer sind die wichtigsten Männer im olympischen Ski-Resort, das Gianni Agnelli einst in die Berge setzte? Ein Agnelli-Erbe? Tomba, der Olympia in RAI kommentiert? Rocca, Miller, Maier oder andere rotweißrote Pistenartisten?
Weit gefehlt, obwohl es sich um Österreicher handelt, sogar um Tiroler aus dem Raume Kitzbühel. Einer heißt Christian Steinbach, der andere Matthäus „Hois“ Werlberger. Der eine gilt als Tüftler, Spitzname „Düsentrieb“, der den Sprühbalken erfand, der andere ist Klein-Bauunternehmer, derzeit aber als Vorarbeiter auf dem Olympia-Abfahrtsberg Banchetta im Einsatz. Hois führt das Kommando über 30 Alpini, die mit dem Steinbach’schen Sprühbalken sowohl Startbereich („300 bis 400 m“) als auch Curva Aqua Minerale, eine Schlüsselstelle, so präparieren wie die Streif. Dort war Hois für den Steilhang zuständig, das eisige Teilstück, in dem’s alle beutelt. Und in Kitz siegten heuer ja Maier und Walchhofer.
Insgesamt wird mit 20 Balken gearbeitet, damit was weiter geht nach heftigen Schneefällen, die den kahlen und verwehten Gipfel endlich zugedeckt hatten. Der Balken mit Düsen, aus denen Wasser in den Schnee gesprüht wird, ist eine raffinierte und revolutionäre Methode, Abfahrtsstrecken in „knusprige Pisten“ zu verwandeln.
… und noch ein Artikel, am 06.02.2006 im KURIER, Wien, erschienen – verfasst von Wolfgang Winheim:
Sestriere. Die Alpin-Pisten werden seit Tagen vom Österreicher Christian Steinbach bearbeitet, dessen „Sprühbalkensystem“ auch Läufern mit hohen Startnummern gute Verhältnisse garantiert. Steinbach und seine Kitzbühler Profi-Crew sind im Moment die einzigen, denen die strengen italienischen Sicherheitsbeamten einen Aufenthalt auf den Olympiastrecken von Sestriere gestatten.